Geschichte zweier Mädchen
Als Stella gerade zwei Jahre alt war, fragte mich meine Nachbarin, die Reittherapeutin ist, ob ich mir vorstellen könnte gemeinsam mit Stella mit zwei Mädchen zu arbeiten. Die Mädchen, 15 und 17 Jahre, kamen seit über einem Jahr zu ihr in die Reittherapie. Die Eltern ließen sich scheiden und hatten gerade einen gewaltigen Rosenkrieg. Da beschlossen beide Mädchen nicht mehr zu sprechen. Leider half die Reittherapie überhaupt nicht und meine Nachbarin fragte mich, ob ich mit Stella probieren wollte, die beiden bildhübschen Mädchen wieder zum Sprechen zu animieren.
Ich sagte zu und schon bald kam die Mutter mit den beiden zu mir. Ich begrüßte sie freundlich, sie ignorierten mich jedoch total, betraten meinen Therapieraum und setzten sich jede in eine andere Ecke des Raumes. Die ältere der beiden setzte sich auf das Minitrampolin. Stella legte ihren Kopf auf ihren Schoß und schaute sie mit ihren treuherzigen Augen an. Es dauerte nicht lange und das Mädchen begann mit Stella zu sprechen.Sie vergaß einfach ihre Umgebeung und ihre Sorgen und es gab nur mehr Stella und das Mädchen! Es war für mich ein wahnsinniges Erlebnis diese Szene zu beobachten!
Die Mutter hatte vor Freude Tränen in den Augen. Ich konnte es nicht fassen, dass Stella geschafft hatte, was Pferde über ein Jahr nicht zuwege brachten – und das innerhalb von 10 Minuten! Nicht lange danach begann auch das zweite Mädchen sich mit Stella zu unterhalten. Ich hielt mich total im Hintergrund und beobachtete nur.
Die Mädchen kamen ein Jahr lang mit ihrer Mutter zu mir in die Hundetherapie und Stella freute sich jedesmal riesig, wenn sie wieder mit ihnen arbeiten durfte. Die ältere der beiden wollte Tierpflegerin werden.